Ausgeschlafen im Sonntagsgottesdienst? In Zukunft ist das möglich!

Wie schon im letzten Jahr werden sich die Predigerinnen und Prediger von Christus- und Stephanuskirche in den Sommerferien gegenseitig vertreten und sonntags jeweils in beiden Kirchen den Gottesdienst gestalten. Deshalb beginnt dieser ab 31. Juli in der Stephanuskirche erst um 11 Uhr.
Text: Rolf Hartmann

Die spätere Gottesdienstzeit um 11 Uhr soll dann aber in der Stephanuskirche über die Sommerferien hinaus gelten, zunächst probeweise bis Jahresende. Der Kirchenvorstand (KV) hat dies auf seinem Klausurwochenende im Februar dieses Jahres beschlossen. Die Mitglieder des KV und ich persönlich sind überzeugt davon, dass der spätere Gottesdienstbeginn den gewandelten Bedürfnissen unserer Gemeindeglieder deutlich besser entspricht als die bisherige Gottesdienstzeit.

In zahlreichen Gesprächen mit Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern, Taufeltern, Jugendlichen sowie Seniorinnen und Senioren wurde immer wieder bemängelt, dass 9.30 Uhr für sie »einfach zu früh« sei. Das gilt nicht nur für Jugendliche und Berufstätige, die sonntags gerne mal ohne Wecker aufwachen möchten. Es gilt ebenso für Familien, die zumindest am Sonntag gemütlich miteinander frühstücken wollen. Und es gilt für Seniorinnen und Senioren, die pflegebedürftige Angehörige zu versorgen haben und es nicht bis 9.30 Uhr schaffen können.

Die Tradition, dass Sonntagsgottesdienste um halb zehn oder zehn Uhr stattfinden, entstand in einer Zeit, als die Hausfrau noch regelmäßig um 12 Uhr den Sonntagsbraten auf den heimischen Tisch bringen musste. Doch die Sonntagsbräuche haben sich heute bei vielen geändert: Sie möchten lieber ausschlafen und anschließend gemütlich frühstücken oder brunchen. Das Mittagessen entfällt dann zumeist oder wird später in einem Gasthaus nachgeholt. In ein solches Sonntagsprogramm passt sich ein Gottesdienst um 11 Uhr sehr viel besser ein als um 9.30 Uhr – so stellt es sich zumindest dem KV und mir dar. Dennoch wollen wir eine solch tiefgreifende »Zeiten-
wende« nicht über die Köpfe der Gemeinde hinweg entscheiden. Die neue Gottesdienstzeit um 11 Uhr wird daher zunächst probeweise bis Jahresende gelten.

Und dann sind Sie als Gemeindeglied gefragt: Teilen Sie bitte den Pfarrern, einem Mitglied des KV oder Frau Strasser im Pfarramt Ihre Erfahrungen mit dem 11-Uhr-Gottesdienst mit. Am besten per E-Mail oder auch telefonisch bzw. im persönlichen Gespräch. Positive Rückmeldungen sind ebenso willkommen wie sachlich-kritische. In der KV-Sitzung am 20. November werden dann alle Eindrücke ausgewertet und über die zukünftige Gottesdienstzeit entschieden. Man darf gespannt sein!


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